Mehrschalige Wand
Zweischalige Wandkostruktionen haben eine lange Tradition im norddeutschen Küstengebiet, weil sie einen nahezu vollständigen Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit bieten. Ein zweischaliges Mauerwerk besteht aus einer äußeren Verblendschale, etwa aus Klinkern und einer Last abtragenden Wandschicht, etwa aus Hintermauerziegeln. Zwischen den beiden Mauern ist ein Abstand von sechs bis 15 cm vorgesehen. Dabei gibt es in der Ausführung drei Varianten: Außenwand mit Hinterlüftung/Luftschicht, mit Hinterlüftung/Luftschicht und Dämmung, oder nur mit Kerndämmung. Wesentliches Merkmal solcher Konstruktionen sind die unterschiedlichen Aufgaben der einzelnen Schalen: Das Hintermauerwerk hat tragende Funktion, dämmt und beeinflusst überdies den Feuchtegehalt in der Luft und den Dämmstoffen. Die Vormauerschale schützt vor Schlagregen und sonstigen Witterungseinflüssen. Häuser, die in zweischaliger Bauweise errichtet wurden, sind zwar relativ teuer, dafür aber absolut winddicht und sie haben große Wärmespeichermassen, die für ein angenehm ausgeglichenes Raumklima sorgen. Bei der Bauausführung wird zuerst das Hintermauerwerk errichtet. Danach sollte der Dachstuhl und die Dachdeckung erstellt, Fenster und Türen eingesetzt und alle sonstigen Rohbauarbeiten zum Abschluss gebracht werden. Erst im letzten Schritt wird die Außenwand durch das Sichtmauerwerk, also die Vormauerschale ergänzt.