Klinkermauer
Die Klinkermauer wird als zusätzliche Schale mit einigen Zentimetern Abstand vor die bestehende Außenwand gesetzt. Dabei unterscheidet man in zwei Konstruktionsprinzipien: Zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht und Dämmung - hier ist auf eine ausreichende Hinterlüftung mit entsprechenden Lüftungsschlitzen im Mauerwerk zu achten. Zweischaliges Mauerwerk mit Kerndämmung - hierbei muss die Dämmung hydrophobiert - also wasserabweisend - sein. In beiden Fällen sorgen Dübelanker, von außen unsichtbar, für die Verbindung zwischen der neuen Vormauerschale und der bestehenden Außenwand. Klinker ermöglichen in der Konstruktion eine hohe Dämmung, erbringen zugleich aber schon selbst eine Wärmespeicherung. Je dunkler die Klinker sind, desto mehr Sonnenenergie nehmen sie auf. Zudem gibt der Klinker in kälteren Nächten die gespeicherte Wärme nach und nach ab. So kommt es zu geringeren Temperaturschwankungen im Material, eine Unterkühlung findet kaum statt. Klinkerfassaden sind jahrzehntelang beständig. Das WDVS kann in kalten Nächten unterkühlen. Im Material selbst finden höhere Temperaturschwankungen statt, was die Lebensdauer einer Thermohaut verkürzen kann. Mittelfristig sind regelmäßige Aus- oder Nachbesserungen nötig. Durch die Unterkühlung kann sich in Einzelfällen Tauwasser bilden und ein erhöhtes Feuchtepotential einstellen. Ob und wie stark Algen- und Pilzbildung von Wärmedämmverbundsystemen begünstigt werden, beschäftigt derzeit Experten und Gerichte.