Gips
Gips besteht aus wasserhaltigem schwefelsaurem Kalk. Diesem so genannten Gipsstein wird beim Erhitzen Feuchtigkeit entzogen, nach dem Anmachen mit Wasser versteift und erhärtet er. Verschiedene Zusätze sowie die Brenntemperatur bestimmen Eigenschaften und Verwendung der Baugipse: Bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen entwässert Gipsstein nur teilweise, wobei beispielsweise Stuckgips entsteht. Putzgips wird bei höheren Temperaturen hergestellt und versteift langsamer. Bei Temperaturen um 1.000 Grad Celsius gibt Gipsstein alles Wasser ab. So entsteht Estrichgips für Böden und Mauermörtel. Dafür eignet sich auch Anhydrit als Ausgangsstoff, bereits wasserfreier Gips, der als typisches Mineral in Salzlagerstätten vorkommt. Aus doppelt gebranntem Gipsstein entsteht Marmorgips für Putzarbeiten und zum Verfugen von Wandplatten. Das Kalziumsulfat von synthetischen Gipsen entsteht als Nebenprodukt industrieller Prozesse, beispielsweise bei der Rauchgasentschwefelung in Kraftwerken. Gips löst sich in Wasser, kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und rasch wieder abgeben. Das reguliert den Feuchtigkeitsgehalt in Wohnräumen, macht aber Gips für Nassräume ungeeignet.