Sparren 140mm aufdoppeln + Abstand zur Hinterlüftung zwischen Dämmung und Dachpappe?
Hallo Experten,
wir wollen in einem Reihenhaus von 1960 den Dachboden neu dämmen. (Die alten Dämmstoffe sind schon raus)
Die Sparren sind nur 140mm und wir planen mit Isover 032 zu dämmen.
Frage 1: Sollen wir auf 200mm aufdoppeln + OSB3 Verlegeplatten + Rigips
Frage 2: Ersetzt OSB 3 bei guter Abdichtung 100% die Folie als Dampfbremse?
Frage 3: Muss zwischen der Dämmung nach aussen eine minimale Hinterlüftung zur Dachpappe bleiben?
Vielen Dank für einen Tip ....und ggf. haben sie für unser Dach ja auch noch eine bessere Varianten. (z.B. 140mm Zwischensparrendämmung + 60mm Untersparrendämmung)

Hallo,
Ich davon aus, dass Sie die Dämmung der Dachschrägen beschreiben, nicht der letzten Geschossdecke. Die Rede ist also von einem Sparrendach mit Zwischensparrendämmung und außenseitig einer Eindeckung oder Unterspannung (?) mit "Dachpappe" bzw. Bitumenbahnen. Ist dies der Fall so ist der Aufbau nach außen als diffusionsdicht anzusehen. D.h. in der Dämmebene vorhandene Feuchte kann nur über eine zusätzlich vorzusehende Hinterlüftungsebene abtransportiert werden. Dies ist nur dann gegeben, wenn oberseitig (am First) und unterseitig (an der Traufe) ausreichende Belüftungsebenen vorhanden sind. Der freie Querschnitt der Belüftungsebene zwischen Dämmung und Unterspannung sollte dann 40 mm nicht unterschreiten. Außerdem sollte bei einer Sparrenaufdopplung unbedingt ein Statiker hinzugezogen werden, welcher abprüft ob der bestehende Dachstuhl die neuen zusätzlichen Lasten überhaupt aufnehmen kann.
Zu Ihren Fragen im einzelnen:
Frage 1: das kann nur beantwortet werden, wenn Ihr Dachaufbau inkl. der Anschlussdetails genau bekannt ist. Frage 2: ja, OSB3-Platten können die luft- und dampfdichte Ebene bei fachgerechter Ausführung bilden
Frage 3: siehe Vorbemerkungen
Grundsätzlich auch an Sie unsere Empfehlung: Holen Sie sich einen Fachmann (Planer!) an die Seite, der Ihren Bestand kontrolliert, d.h. vor Ort in Augenschein nimmt. Dann die Sanierungsmöglichkeiten bzw. Varianten prüft, einen wirtschaftlichen, fachgerechten und sicheren Aufbau plant, berechnet und hinsichtlich Feuchte- und Wärmeschutztechnisch nachweist (!) . Alle anderen Lösungsversuche sind mit Risiko behaftet und führen mit großer Sicherheit zu Ärger. Weiter könnte Sie dieser Planer oder Energieberater bei einer evtl. möglichen Beantragung von Fördermitteln oder Zuschüssen beraten und unterstützen.
Beispiele und weiterführende Informationen für mögliche Dachaufbauten finden Sie z.B. hier: www.isover.de/einfach