Schimmel auf Kleidung auf dem ungedämmten Dachboden
Guten Tag,
wir wohnen seit Juli 2021 in einem Neubau der einen nicht ausgebauten Dachboden hat. Heißt zwischen den Ziegeln und der Holzkonstruktion verläuft lediglich ein Fließ dessen Bahnen nicht verklebt sind und durch die der Wind pfeift. Gestern haben wir weißen Schimmel auf Jacken und weiterer Bekleidung bemerkt die dort Überwintern sollten.
Was hilft? Entfeuchten oder müssten diese Bahnen verklebt sein?
Mit freundlichen Grüßen
R. W.

Guten Tag, da kann man aus der Entfernung nur Vermutungen anstellen. Für die Schimmelbildung gibt es eine einfache mögliche Erklärung (und Lösung) und eine, die etwas kniffliger ist.
A. Auf diesem Dachboden gibt es anscheinend keine diffusionsoffene Unterdeckbahn, sondern lediglich eine belüftete Unterspannung. Der Unterschied liegt darin, dass bei Letzterer Kaltluft, Treibregen, Flugschnee oder anderer Feuchteeintrag durch die Lüftungsöffnungen nicht völlig abgehalten werden. Das ist bei dieser einfachen Variante soweit normal, sie kann auch den Windzug nicht abhalten. Zusätzliches Verkleben bringt hier nichts außer unkontrollierter Wasserführung. Für die dauerhafte Lagerung von Kleidung und anderen Gegenständen, die Feuchtigkeit leicht aufnehmen und nicht schnell abtrocknen, ist ein solcher Dachboden im Grunde nicht geeignet.
Vorschlag: Einfach erstmal die Textilien und alles andere Saugfähige entfernen und dann den Dachboden periodisch auf sichtbaren Schimmel überprüfen, auch an „versteckten“ Stellen. Möglicherweise erledigt sich so das Problem von selbst.
B. Selbst wenn Ihr Dach nicht über eine Zwischen- oder Aufsparrendämmung verfügt, müsste nach den bestehenden Bestimmungen zumindest eine regelgerechte Dämmung der obersten Geschossdecke installiert sein.
Wenn Sie also feststellen, dass im Dachraum auch Hartmaterialien von Schimmelbildung betroffen sind, ist die Luftfeuchtigkeit oberhalb der Dämmschicht aller Wahrscheinlichkeit nach trotz der Belüftung zu hoch.
Ungünstig dabei ist, dass diese Ursache nicht nur gelagerte Gegenstände betrifft, sondern wahrscheinlich über kurz oder lang auch die Oberflächen der Holzkonstruktion. In diesem Fall sind Bautrocknungsmaßnahmen nicht zielführend. Man müsste vielmehr den Dachboden und die Geschossdeckendämmung auf eine Problematik mit der Feuchteregulierung untersuchen, z. B. durch eine technische Feuchtemessung und -dokumentation, und entsprechende Korrekturmaßnahmen treffen. Das sollte dann die verantwortliche Baufirma übernehmen, da Sie oder der Hausbesitzer bei einem Neubau Gewährleistungsansprüche geltend machen können.
Mit besten Grüßen, Ihr Dachexperte