Nachträgliche Hinterlüftung
Hallo,
Ein ehemaliger Abstellraum soll nun als Büro ausgebaut werden. Es handelt sich um ein Flachdach, das von der Mitte her zu beiden Seiten ansteigt. Im Moment ist eine Lage Rauspund mit Bitumenbahnen verbaut (vor 2 Jahren erneuert). Ich befürchte nur ein Feuchtigkeitsproblem, wenn der Dachraum gedämmt wird, da es keine Hinterlüftung gibt. Ist es möglich, sie nachträglich herzustellen, z.B. durch Bohrungen in den Sparren bzw den Keilen darauf? Dann evtl. durch eine Bohrung in der Wand zu belüften und über einen Dachentlüfter zu entlüften?

Hallo Marc,
vorab: ich teile Ihre Sorge und sehe Sie als berechtigt. Ihr Aufbau ist nach oben quasi "dampfdicht". Prinzipiell gibt es theoretisch die Möglichkeit mit einer a.) entweder absolut dampfdichten Ebene von unten (Dampfsperre) oder aber einer "intelligenten", feuchtevariablen Dampfbremse zu arbeiten. Letztere bietet die Möglichkeit der Umkehrdiffusion d.h. unter bestimmten Bedingungen kann evtl. im Dachraum vorhandene Feuchte in den Wohnraum zurück diffundieren. Beide Varianten wären mir persönlich zu unsicher. Die erste schließe ich prinzipiell aus, weil diese handwerklich so gut wie nicht zu gewährleisten ist. Die sicherste Variante in Ihrem Fall wäre nach meiner Einschätzung eine Belüftungsebene oberhalb der Dämmebene in Kombination mit einer feuchtevariablen Dampfbremse unterhalb der Dämmung, z.B. Fabrikat Vario Klimamembran der Fa. ISOVER. Wie allerdings die Belüftungsebene zu dimensionieren und am besten zu realisieren ist, lässt sich ohne genaue Kenntnis zum Bestand und einer Berechnung nicht sagen. Deshalb möchte ich Ihnen empfehlen sich einen Planer zur Seite zu nehmen. Kostet sicher ein paar Euro, erspart aber eine Menge Ärger und Sorgen durch nicht erkannte Risiken.