Luftraum zwischen Dämmung und Delta-Folie SPF nötig?
Guten Tag,
wir möchten das in den 70-er Jahren ausgebaute Dachgeschoss (Satteldach) neu dämmen. 1985 wurde das Dach mit Braas-Dachziegeln erneuert; dabei wurde eine Unterspannbahn "Original Delta Folie SPF" auf den Sparren, unter den Dachlatten eingebaut (es wurde keine Konterlattung vorgesehen).
Am First endet die Unterspannbahn (USB) auf beiden Seiten ca. 5 cm vor dem First, darüber sind die Firstziegel (Halbschale); an der Traufe liegt die Unterspannbahn auf dem Beton auf (kein Zwischenraum zwischen Beton und USB).
Frage: Kann die Mineralwolldämmung als Vollsparrendämmung (also bis an die USB) ausgeführt werden, oder soll ein Luftspalt von ca. 2 cm zwischen Dämmung und USB verbleiben?
Raumseitig soll eine "feuchtevariable Dampfbremse" (Knauf Insolation LDS FlexPlus) eingebaut werden.
Vielen Dank im Voraus für Ihren Expertenrat !!
Freundlich grüßt Sie
Matthias

Guten Tag Matthias! Danke für Ihre Frage und die umfassende Schilderung Ihres Dachaufbaus. Die bei Ihnen früher angebrachte DELTA-Fol SPF weist einen für Wohngebäude mehr als ausreichenden Sd-Wert auf, ist für ein Steildach somit gut geeignet, und auch die geplante raumseitige Dampfsperre ist hinreichend diffusionsdurchlässig.
Ein Knackpunkt innerhalb des Aufbaus ist aus meiner Sicht aber vor allem das Alter der Unterspannbahn. Ich würde Ihnen empfehlen, die Folie, wenn sie tatsächlich aus den 1980er Jahren datiert, einer gründlichen und fächendeckenden Überprüfung auf Dichtheit und Materialkonsistenz zu unterziehen, insbesondere auch an den kritischen Klebestellen zwischen den Bahnen. Hier sollte m. E. ein Fachmann zu Rate gezogen werden. Das Risiko, das durch nicht erkannte Schadstellen Wasser in die neue Dämmung eintritt, sollte vor deren Montage unbedingt ausgeschlossen sein. Auch die 1985er Deckung würde ich gründlich prüfen.
Grundsätzlich besteht in den meisten Fällen die präferierte Lösung darin, zwischen Unterspannbahn und Dämmschicht einen ausreichenden Abstand zu lassen, das ist die „sichere Methode“, um für genug Luftzirkulation zu sorgen.
Wie in Ihrem konkreten Fall die Optimallösung – insbesondere im Traufbereich – aussieht, lässt sich ohne ein paar Rückfragen aber nicht mit Sicherheit beantworten.
Deshalb hier ein weiterführender Vorschlag: Wir bieten Ihnen eine telefonische Beratung durch einen Anwendungstechniker unseres dach.de Partners Isover an, der mit Ihnen die Thematik ganz konkret durchspricht. Dieser Service ist für Sie kostenlos und völlig unabhängig von der Marke des verwendeten Dämmprodukts. Wenn Sie Interesse haben, kontaktieren Sie uns bitte direkt per Mail an info@dach.de mit dem Betreff „Dachexperte / Service“.
Herzliche Grüße,
Ihr Dachexperte