Hinterlüftung bei Zwischensparrendämmung
Hallo, Ihre Seite begeistert mich. So viele hilfreiche Beiträge. Das ist perfekt.
In einem Ihrer Artikel habe ich nun gelesen, dass heute bei der Zwischensparrendämmumg auf die Hinterlüftung (ca. 2cm freigelassener Luftraum) verzichtet werden sollte. Allerdings haben uns bisher alle Anbieter und Fachleute erzählt, dass man eben doch einen Spalt freilassen soll.
Wie ist das denn jetzt oder hängt das vom dämmmaterial ab?
Vielen Dank für Ihre Hilfe
Viele Grüße
Bastian Winter

Nun das hängt prinzipiell von der äußeren Dachhaut und der verwendeten Unterspannbahn ab. Viele ältere Unterspannbahnen sind wenig oder gar nicht diffusionsoffen. D.h. evtl. in den Dämmungsaufbau gelangte Feuchte kann nicht nach außen abgelüftet werden sondern ist dann im Dämmpaket "gefangen". Im Winter kondensiert diese Feuchte dann im Dämmstoff und sorgt somit langfristig für Durchfeuchtung, fallende Dämmwerte und im Schlimmsten Fall für Feuchteschäden an der angrenzenden Holzkonstruktion. In so einem Fall ist zwangsläufig und unbedingt eine Hinterlüftung der Unterspannbahn zu empfehlen. Diese Hinterlüftung muss ausreichend dimensioniert sein. Ich empfehle mindestens 40 mm und großzügig dimensionierte Zu- und Abluftöffnungen an First und Traufe. Das gleiche gilt auch wenn z.B. die Dachhaut aus einer Blech- oder Schieferdeckung mit Unterdeckbahn aus Bitumenpappe auf Schalung besteht. Auch dann ist eine geregelte Hinterlüftung angeraten. Bei hinterlüfteten Dacheindeckungen und einer diffusionsoffenen Unterspannbahn kann dagegen der komplette Sparrenquerschnitt ausgedämmt werden. Wichtige Empfehlung: Den geplanten Dachaufbau von einem Fachmann berechnen und damit nachweisen lassen!