Eternitdach - Berliner Welle - wie lange haltbar
Guten Tag, ich wohne in einem Mehrfamilienhaus (Baujahr 1981) - zwölf Wohneinheiten mit einem Eternitdach. Diese müssen natürlich "irgendwann" einmal fachgerecht entsorgt werden. Ich würde am liebsten einen Fachmann entscheiden lassen, wann genau das sein wird und wie hoch die Kosten sind, die auf uns zukommen würden. Die Mehrheit der Eigentümer, vor allem die, die die Wohnungen vermieten, wollen das natürlich wegen der Kosten möglichst lange rauschieben. Gestern wurde pauschal gesagt, dass so ein Dach 50-60 Jahr halten wird. Kann man das wirklich so pauschal sagen, ohne dies auch überhaupt überprüfen zu lassen? Danke für Ihr Feedback und Gruß

Sehr geehrte Frau Schneider,
Eine etwas leichtfertige Beurteilung bei Teilen Ihrer Miteigentümer… Zur Sache: Derzeit besteht nach unserer Kenntnis kein Sanierungszwang für festgebundene Asbestfaserstoffe insofern diese frei von Schäden oder abgenutzt sind. D.h. solange Ihre Dachfläche intakt ist muss zunächst nicht gehandelt werden. Sind jedoch Schäden oder Abnutzungen vorhanden die das freiwerden von Fasern ermöglichen besteht Grund zum Handeln. Hier verhält es sich so das KEINE Reparaturarbeiten ausgeführt werden dürfen sondern die betroffen Flächen fachgerecht durch einen nach TRG 519 zugelassenen Betrieb aufgenommen und entsorgt werden müssen. Die mittlere Lebensdauer von Faserzementplatten im allgemeinen als Dacheindeckung wird in der Literatur mit 40 Jahren angegeben. Hier wird schon ersichtlich das sich Ihr Dach am Ende seiner Haltbarkeit befindet. Diese Angabe ist jedoch nur ein "Mittelwert". Die Spanne bewegt sich zwischen 29 und 50 Jahren. An welchem Punkt sich Ihr Dach befindet ist aber abhängig von der ursprünglichen Qualität des Materials und der Ausführung sowie der Umwelteinflüsse bis heute. Zu beurteilen, wann nun genau eine Sanierung geboten ist muss man einem Fachmann nach Ortstermin und Analyse entscheiden. Dieser muss über einen Sachkundenachweis nach TRGS 519 verfügen. Denkbar wäre hier die Bestellung eines Gutachters, Dachdeckerfachbetriebes oder eines Entsorgungsfirma. Nützliche und weiterführende Informationen zum Thema Asbest finden Sie z.B. hier: www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/chemische-stoffe/asbest . Sollte bei Bedarf einer Neueindeckung für Sie der Baustoff Schiefer in Frage kommt möchte ich Sie noch auf die Förderprogramme für private Bauherren unseres Partners Rathschek hinweisen: www.rathscheck.de/Forum-fuer-Bauherren/Foerderprogramme/Asbest-und-Faserzementsanierung/