Dampfbremse innen, Altbau

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Hallo Dach.de-Experten,

 

kann bzw. sollte man in einem Altbau Bj. 1959 eine Dampfbremse von innen installieren ? Der Dachaufbau ist wie folgt (von aussen nach innen):

 

- Beton-Dachpfannen auf Lattung, hinterlueftet

- Bitumenbahn

- Dachschalung Holz

- Zwischensparrendaemmung, alukaschiert, ohne Hinterlueftung

- Innenschalung Holz

- Putz, vermutlich Kalk

 

Die aktuelle Ueberpruefung eines Dachdecker-Betriebes hatte, was den Dach-Zustand angeht, ein positives Ergebnis (soll noch gut fuer weitere 15-20 Jahre sein). Da ich den ungedaemmten Spitzboden als Abstellraum ausbauen moechte und ich davon ausgehe, dass die Alu-Kaschierung die Funktion einer Dampfbremse in keinster Weise erfuellt, wuerde mich interessieren, ob der Einbau einer Dampfbremse bzw. Klimamembran von innen (auf den existierenden Putz/Innenschalung) problematisch sein koennte. Evtl. moechte ich dann noch eine zusaetzliche Innendaemmung anbringen.

 

Die Dampfbremse deshalb, da die Decke Wohnraum/Spitzboden derzeit noch ungedaemmt ist, was noch gemacht werden soll. Derzeit befindet sich im Zwischenboden nur Schuettung anno 1959.

 

Im Voraus vielen Dank fuer Ihre Anmerkungen/Tips.

 

MfG, R. Mittermeier

 

 


Dachexperte

Klare Empfehlung meinerseits: Kein Ausbau oder Dämmung des Spitzbodens vornehmen sondern diesen als Lüftungsebene über der neu zu dämmenden Geschossdecke erhalten. Wenn der Spitzboden ohnehin nur als Abstellraum dienen soll (also ein unbeheizter Dachboden im klassischen Sinne) ist auch keine Isolierung erforderlich. Generell kann ich nicht anraten, bestehende Dachausbauten durch "überbauen" weiter zu "ertüchtigen". Sie bekommen die Details in den Übergängen und Anschlüssen nicht geregelt in den Griff, erst recht nicht als Laie. Eben diese Schwachstellen in den Details bilden ein oft unterschätztes Risiko da sich dann der Diffusion und Konvektionsdruck auf diese Stellen konzentriert und hier die Schäden entstehen. Nachträgliche Dämmmaßnahmen und Ausbauten in Dachgeschossen sollten wenn dann grundlegend und geplant erfolgen. D.h. ein abgestimmter und vor allem bauklimatisch durchgerechneter Aufbau. Im Falle Ihrer Geschossdecke wäre es sicher möglich nachträglich eine Dämmung von oben zu installieren insofern dann oberseitig eine ausreichende Belüftung besteht um Feuchte welche durch den Aufbau diffundiert im Spitzbodenbereich abzuführen. Besser wäre es jedoch, Sie brechen den gesamten Inneren Aufbau ab und erstellen einen neuen, geregelten u. energetisch ausreichenden Aufbau. Hierzu kann ich Ihnen nur dringend ans Herz legen einen Planer einzubeziehen. Die höheren Kosten können Sie über ein KFW Förderprogramm "mildern".