Dach mit Bitumenbahn

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Hallo, ich möchte bei meinem Dach eine Zwischensparrendämmung machen. Das Dach ist mit einer Bitumenbahn + Welleternit (Baujahr 1979) versehen. Ich habe geplant, dass ich eine Hinterlüftung von 3 cm mache.

1. Reicht diese Hinterlüftung aus?

2. Wie mache ich die Ablüftung bei der Traufe und dem First? Genügt ein Schnitt mit einem Stanley-Messer durch die Bitumenbahn?

Vorab vielen Dank für Ihre Antwort.

 


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Danke für Ihre Fragen!

Eine Hinterlüftung von 3 cm ist bei einer Zwischensparrendämmung völlig ausreichend. Rein theoretisch könnten Sie auch die Bitumenbahn an First und Traufe mit mehreren ausreichend großen Öffnungen für die Zirkulation oder mit speziellen Bitumen-Lüftungselementen versehen. Das wäre eben eine provisorische aber vermutlich funktionierende Lösung, die man bei einem alten Dachaufbau für die verbleibenden Jahre bis zur Neudeckung schon vertreten könnte.

Dieses Vorgehen kann ich Ihnen allerdings nicht guten Gewissens empfehlen. Das eigentliche Problem ergibt sich aus dem Eternit-Deckmaterial auf Ihrem Dach und der fehlenden Diffusionsoffenheit der Bitumenbahn. Wenn Sie, wie Sie schreiben, Wellfaser-Eternitplatten Bj. 1979 haben, sind diese aller Wahrscheinlichkeit nach asbestbelastet. (Wenn überprüft und dies nicht der Fall ist, ignorieren Sie bitte die nachstehenden Empfehlungen).

Solange die Bitumenlage 100 % dicht und die Eternitplatten absolut intakt sind, bleibt die Gefahr des Eindringens von Asbestpartikeln gering. Das ändert sich aber in dem Moment, wo Sie von innen Schlitze für die Belüftung einschneiden – damit öffnen Sie der Asbestkontamination den Weg in die Dachkonstruktion, in die Dämmung und ins Haus. Deshalb würde ich davon unbedingt Abstand nehmen. Aus demselben Grund kommt auch der Einbau von first- / traufseitigen Lüftungselementen nicht in Frage, hierzu müsste man außerdem die Deckung anpassen, was bei asbesthaltigem Material ebenfalls nicht zulässig ist.. Hintergrundinformationen dazu finden Sie bei uns hier www.dach.de/ideen/erste-schritte/asbest-am-dach-was-tun-00376/

 

Wenn Sie also Ihr Dach noch nicht komplett sanieren wollen, wäre der Einbau einer Dampfsperre unterhalb der Dämmung gegen aufsteigende Feuchtigkeit die bessere Lösung. In diesem Fall muss besonders auf eine sichere Feuchtekontrolle im Dachboden und den darunter liegenden Etagen geachtet werden.

Beste Grüße, Ihr Dachexperte