Dach mit Aufsparrendämmung (PUR) - nachträglich Schallschutz verbessern
Hallo,
ich habe im Wohnbereich im Anbau ein relativ flach geneigtes Dach (Sichtbalken) mit PUR-Aufdachdämmung. Schalltechnisch eine Katastrophe, vor allem seit der Flugverkehr bei uns gestiegen ist. Aber auch Nachbarn kann man bei Stille von innen gut "belauschen". Was eigentlich nicht meine Absicht ist. Es nervt vielmehr, unfreiwillig mitzuhören. Der Zug- und Autoverkehr ist leider auch gut wahrnehmbar. Baujahr 2007.
Ich würde die Situation gerne möglichst kostengünstig und effektiv verbessern, möglichst mit dem Erhalt der Optik. Nur wie?
Mir schwebt vor, von innen zwischen den Sparren mit flexiblen Dämmmatten zu dämmen. Dann entweder an den Sparren Leisten anzubringen und über der Dämmung nach innen zugeschnittene Sichtbretter wieder zwischen den Sparren anzubringen. Die Sparren sind ca. 17cm hoch. Für diese Maßnahme mit Erhalt der Optik und den bisherigen sichtbaren Sparren wäre also m.E. Platz. Frage nur, reicht das, um den Schallschutz entscheidend zu verbessern?
Alternativ schwebt mir vor zwischen den Sparren in voller Sparrenhöhe zu dämmen (Dämmplatten wie oben), darüber vollflächig die Sichtbretter laufen zu lassen. Abschließend da wo die Sparren sind Attrappen anschrauben (Optik).
Wäre für Meinungen und Tipps, insbesondere zum Thema Schallschutz und eventuelle Dampfbremse/-sperre - Probleme (falls zutreffend) dankbar.

Hallo, sicher keine schöne Situation und ich möchte Ihnen vorab schon empfehlen in jedem Fall einen Fachingenieur vor Ort einzubeziehen. Das Problem mit der zusätzlichen Dämmung in die Sichtbalkenlage ist wie Sie schon richtig vermuten, dass möglicherweise ein Problem mit der Lage des Taupunktes / sprich Kondenswasserbildung auftritt. In meiner überschlägigen Simulation passiert das schon bei 12 cm Dämmung zwischen den Sparren. Die Notwendigkeit einer Dampfsperre oder Bremse ist dann gegeben. Diese lässt zwischen den Sparren handwerklich kaum sicher ausführen (wenn ein Teil der Sparren sichtbar bleiben soll) und auch einmal komplett drunter würde ich nie ausführen oder empfehlen. Dann sperren Sie Ihre Sparren in eine oben und unten dichte Konstruktion. Nur wirklich dampfdicht gibt es nicht. Es gibt immer kleine Fehlstellen und dann saugt sich die Konstruktion nach und nach voll und kann aber nach keiner Seite wirklich wieder abtrocknen. Holzschäden durch feuchte Dämmung wären die Folge. Ich spreche bei so einer Konstruktion von einer "Diva" und meide Sie. Schalltechnisch würde die Dämmung innen auch eher wenig bringen. Schallschutz lebt von Masse. D.h. ganz grob je massiver / schwerer ein Bauteil ist um so schwerer hat es der Schall bei seinem Weg durch das Bauteil. Ich würde daher anregen eher über eine Bekiesung der Dachfläche nachzudenken, wenn die Konstruktion, d.h. die Statik das zulässt aber das lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Daher bleibt es dabei: Fachmann vor Ort bestellen. Dieser kann die Gegebenheiten vor Ort begutachten und Ihnen einen Dachaufbau bezüglich Schallschutz berechnen. Zudem kann er weiter Auskunft geben, welche baukonstruktiven Maßnahmen möglich sind (Statik, Bauklimatik, Brandschutz).