Dach-Bauweisen
Alle Dachformen auf einen Blick
Ist Ihnen auch schon einmal aufgefallen, dass die Ausstrahlung von Häusern in ganz erheblichem Maß von der Dachform abhängt? Achten Sie einfach beim nächsten Spaziergang einmal bewusst auf die Wirkung, die unterschiedliche Dächer hervorrufen. Ein Satteldach zum Beispiel präsentiert das Gebäude ganz klassisch und vertraut, ein Mansarddach sorgt für eine eher stattliche Erscheinung, Pultdächer wiederum signalisieren Modernität. Hier zeigen wir Ihnen fünf Dachformen, die in Deutschland besonders beliebt sind:
Das Satteldach
Das Satteldach ist die am häufigsten verbreitete Dachform. Dabei handelt es sich um eine zeitlose Konstruktion, die sich – als Sparren- oder Pfettendach ausgebildet – sowohl architektonisch wie auch konstruktiv bewährt hat. Zu den zahlreichen Varianten zählen Satteldächer mit gleichen oder unterschiedlichen Dachneigungen bzw. Traufhöhen.
Das Walmdach
Wetterschutz an allen vier Seiten – das Walmdach ist sozusagen ein „Hut fürs Haus“. Wegen dieser Eigenschaft findet es sich schon seit Jahrhunderten hauptsächlich auf freistehenden Häusern. Gerne werden bei Walmdächern auch Gauben eingesetzt, das bringt zusätzlichen Platz im Dachgeschoss.
Das Krüppelwalmdach
Auch das an zwei Seiten verkürzte Krüppelwalmdach hat sich als Schlechtwetter-Lösung für Häuser ohne direkte Nachbargebäude bewährt. Es wird dort eingesetzt, wo ein Steilgiebel an seiner exponiertesten Stelle, dem First, geschützt werden soll.
Das Pultdach
Das Pultdach ist eine ursprünglich auf Funktion ausgerichtete Dachform. Früher wurden Pultdächer vor allem für Nebengebäude, einfache Bauten, Produktions- oder Lagerstätten verwendet. In jüngerer Zeit etablierten sich Pultdächer aber auch im Eigenheimbau als schlichte, dabei reizvolle Variante. Die Dachfläche von Pultdächern liegt meist zur Wetterseite hin, um Wind, Regen und Schnee abzuschirmen. An der Sonnenseite lässt diese Dachform dem Haus Raum für große Lichtflächen.
Das Mansarddach
Das Mansarddach verdankt seine Entwicklung sowohl Architekten als auch dem Finanzamt zu Kaisers Zeiten. Seinerzeit bemaß sich die Steuerlast für ein Gebäude unter anderem nach der Zahl der Vollgeschosse, Dachetagen kamen günstiger. Dank der hochgezogenen Seiten bildete das Mansarddach de facto ein vollwertiges Geschoss, ohne als solches berechnet zu werden. Weniger Schrägen und reichlich Platz – damit kompensiert ein Mansarddach auch heute noch seine höheren Baukosten.
Das Zeltdach
Das Zeltdach ist eine relativ seltene Dachform, da es nur auf einem quadratischen oder annähernd quadratischen Grundriss errichtet werden kann. Bei dieser Dachform ist die Symmetrie nach allen Seiten das beherrschende Element: klare und bestimmende Formen und Linien, die in einem Firstpunkt enden. Steile Zeltdächer sieht man oft auf Kirchtürmen, wo sie wie Fingerzeige in den Himmel wirken.
Bildquellen: Rheinzink (Hauptmotiv), dach.de (Illustrationen)