Eindeckung

Farbenfroh bis zum First – wie Dächer Persönlichkeit entwickeln

Auf deutschen Dächern herrscht ein eher traditioneller Look vor: Die meisten Eindeckungen präsentieren sich nach wie vor in klassischem Ziegelrot oder in Brauntönen. Dabei geht es inzwischen auch weitaus kreativer – mit farbigen Ziegeln oder Dachsteinen lässt sich ein Haus ebenso gut individualisieren wie mit rein architektonischen Effekten.

Die Palette verfügbarer Farben fürs Eindeckungsmaterial präsentiert sich heute so groß und bunt wie nie zuvor. Das Spektrum trendiger Farben reicht von den beliebten Rottönen in neuen Varianten über grüne und violette bis hin zu schwarzen Schattierungen.

Farbige Dächer: Perfekt für Neubau und Sanierung

Die Farbe des Daches prägt maßgeblich den Gesamteindruck des Hauses: Ob Harmonie oder Kontrast, möglich ist alles. In Grau beispielsweise wirkt das Dach elegant und dezent, aufs Wesentliche reduziert, nimmt also der Fassade kaum Wirkung weg. Stärkere Farben wie leuchtende Orangetöne dagegen betonen den Dachbereich und bilden somit ein weithin sichtbares Gebäudemerkmal.

Mit Oberflächen lässt sich ebenfalls gestalterisch spielen. Ein mit planen Ziegeln eingedecktes Dach beispielsweise ist gerade wegen seiner außergewöhnlichen Schlichtheit ein eleganter Blickmagnet. Aber auch althergebrachte Ziegelformen setzen in neuen Farben attraktive Akzente am Dach. Die Biberschwanz-Ziegel werden schon seit dem 14. Jahrhundert hergestellt – umso spektakulärer ist das Erscheinungsbild, das sie heute in modernen Tönen erzeugen.

Optisch spannende Lösungen lassen sich aber nicht nur mit Ziegeln und Dachsteinen schaffen. Auch die wegen ihrer Langlebigkeit beliebte Zinkeindeckung kommt längst nicht mehr nur im vertrauten silbrigen Grauton aufs Haus. Titanzink gibt es inzwischen in zahlreichen unterschiedlichen Farben, sogar die Fertigung einer individuellen Wunschnuance aus der RAL-Skala ist möglich.

Natürlich ist das Farbenspiel am First nicht nur für Neubauten reserviert. Wer seine Eindeckung im Wege einer Dachsanierung erneuert, hat ebenfalls die Möglichkeit, die „5. Fassade“ kreativ mit individueller Farb- und Formwahl aufzuwerten.

Darauf sollten Bauherrn achten:

  • Nicht überall geht alles: Ton-angebend bei der Dachfarbe ist immer der örtliche Bebauungsplan, mit dem Kommunen den ortstypischen Charakter ihrer Wohngebiete regeln. Mal ist der relativ locker und lässt viel Spielraum für eigene Konzepte, oft aber auch ziemlich strikt, was die Vorgaben für Farben, Materialien und Oberflächen angeht. Wenn der Bauherr sich rechtzeitig auf der Gemeinde informiert – oder seinen Dachdecker fragt, der die regionalen Bestimmungen aus täglicher Praxis bestens kennen sollte –, spart er sich also den Aufwand für Fehlplanungen.