Dämmstoff-Steckbriefe
Welche Dämmung eignet sich für das Dach?
Das richtige Dämmmaterial fürs Dach zu finden, ist keine große Herausforderung – wenn man sich ein wenig mit den Eigenschaften der diversen Materialien auseinandersetzt. Grundsätzlich bestimmen das Projekt – also Sanierung oder Neubau –, die bauliche Situation, der Preis und natürlich das energetische Ziel der Dämmmaßnahme die Entscheidung.
Praktisch für die Auswahl: Die Qualitäten der einzelnen Dämmstoffe sind präzise definiert. Vorgeschriebene Herstellerangaben geben jeweils Aufschluss über Wärmeleitfähigkeit, Wasserdampfdiffusionswiderstand, Baustoffklasse und Brandschutzverhalten. Die gängigsten Materialien und ihre Eigenschaften haben wir hier im Überblick als Gruppen zusammengestellt:
Anorganische Dämmstoffe
Zu den anorganischen Dämmstoffen zählen die häufig verwendeten Mineralwollen, wie beispielsweise Steinwolle oder Glaswolle. Als Platten oder Rollen lassen sich diese Stoffe leicht verlegen und sind bei fast allen Dämmvarianten verwendbar. Mineralwoll-Dämmstoffe gibt es in Form von Glas- und Steinwolle. Sie unterscheiden sich in der Optik – Glaswolle ist gelb, Steinwolle hat einen grünlichen Ton.
Bei der Verarbeitung zeigt sich Glaswolle etwas flexibler; die Schallschutzwirkung von Steinwolle wiederum fällt aufgrund der höheren Dichte stärker aus. Großer Sicherheitsvorteil beider Materialien: Sie sind nicht brennbar.
Geschäumte Kunststoffe
Meist als Hartschaumplatten erhältlich, zählen Polystyrol und Polyurethan zu den meistverbauten Dämmstoffen. Polystyrol wird in Deutschland unter dem Markennamen „Styropor“ angeboten, entweder als expandiertes (aufgeblähtes) Polystyrol mit dem Kürzel EPS oder in extrudierter (aufgeschäumter) XPS-Version. Polyurethan wiederum ist ein Hartschaum auf Erdölbasis, der verlegefähig auf Platten aufgebracht wird.
Die energetische Dämmwirkung der leichten geschäumten Kunststoffe ist gut, die Verarbeitung gestaltet sich einfach, der sommerliche Hitzeschutz vor allem im Dachbereich aber gilt aufgrund geringer Materialkompaktheit als suboptimal.
Naturdämmstoffe aus nachwachsenden Fasern
Naturdämmstoffe bestehen beispielsweise aus Holzfasern oder auch tierischen und pflanzlichen Fasern. Dazu gehört Schafwolle, Kokos, Hanf oder Flachs. Unter die Naturdämmstoffe wird auch Recyclingmaterial eingeordnet, wie beispielsweise Zellulose aus Altpapier.
Bei natürlichen Materialien lohnt sich aktuell nicht nur ein Blick auf den Preis, sondern auch einer auf die technischen Daten – die Dämmwirkung von Holzwolle ist z. B. so niedrig, dass eine Dämmschicht zum Erreichen der Werte anderer Materialien extrem dick ausfallen muss. Um dies zu kompensieren, wird Holzwolle oft in Kombination mit anderen Materialien verarbeitet.
Bildquelle: ISOVER