Rheinzink wurde 1966 von den Unternehmen Grillo, Stolberger Zink sowie den Vereinigten Deutschen Metallwerken gegründet. Heute ist Rheinzink ein Unternehmen des Grillo-Konzerns und beschäftigt über 700 Mitarbeiter. [Weiterlesen]
Regenwassernutzung
Kostenloses Wasser für Haushalt und Garten
Etwa 120 Liter Wasser verbraucht jeder Deutsche durchschnittlich pro Tag. Aber nur knapp die Hälfte des im Privatbereich genutzten Wassers muss tatsächlich Trinkwasserqualität aufweisen – die erst durch komplexe Aufbereitungsmaßnahmen der Wasserwerke erreicht und sichergestellt wird. Allein 40 Liter entfallen täglich auf die Toilettenspülung, dazu kommt das Wasser fürs Duschen, für die Haushaltspflege, für die Gartenbewässerung und vieles mehr. Insgesamt kann also ein großer Teil des privaten Brauchwassers problemlos mit Nicht-Trinkwasser gedeckt werden. Den „nachfließenden Rohstoff“ Regenwasser zu nutzen, spart Kosten und ist auch unter ökologischen Aspekten sinnvoll.
Die optimale Plattform für das Sammeln von Regenwasser sind Schrägdächer: Ihre Fläche ist groß genug, um pro Haus eine beträchtliche Wassermenge einzufangen. Durch die Neigung läuft das Niederschlagswasser von alleine durch die Dachrinnen Richtung Sammelbehälter ab.
Große oder kleine Lösung?
Zum Sammeln und für die anschließende Verwendung von Regenwasser gibt es zwei unterschiedlich umfangreiche Lösungen: Die aufwändigere Variante ist eine mit entsprechender Technik ausgestattete Anlage, welche das Haus wie auch den Garten mit Brauchwasser versorgt. Die einfachere besteht in einer Tonne mit speziellem Zufluss von der Regenrinne, die nur zur Gartenbewässerung dient.
So funktioniert eine Anlage zur Regenwassernutzung
Anlagen zur Regenwassernutzung fangen Regenwasser auf und speichern es in einem großen Tank. Moderne Anlagen sind auf dem neusten Stand der Technik und speisen das Regenwasser zum Wäschewaschen oder für die WC-Spülung ein. Eine fachgerechte Planung und die entsprechenden Filter sorgen dafür, dass kein hygienisches oder gesundheitliches Risiko entsteht.
Eine Anlage zur Regenwassernutzung besteht im Wesentlichen aus folgenden Komponenten:
- Zisterne / Tank
- Filter
- Hauswasserwerk
- Leitungsnetz
Das Niederschlagswasser gelangt über einen Filter in einen großen Wasserspeicher. Der Einbau dieses Wasserspeichers kann je nach Platzangebot unterirdisch oder im Garten erfolgen. Verwendet werden meist Kunststofftanks aus Polyethylen; bei unterirdischer Anordnung greift man gelegentlich auch auf Betonzisternen zurück.
Neben dem Zulauf braucht der Sammelbehälter einen Anschluss zum Abwasserkanal oder zu einer Sickermulde. Überfüllte Zisternen laufen dann ohne Probleme über und geben das nicht verwendete Regenwasser wieder ab.
Separates Leistungsnetz für Regenwasser
Damit das Wasser genutzt werden kann, wird es über eine Saugpumpe zu den einzelnen Verbrauchsstellen gefördert. Dabei muss ein eigenes Leitungsnetz in das Haus integriert sein, denn über das Netz der normalen Wasserversorgung darf das Regenwasser nicht geführt werden. Die Leitungen bestehen in den meisten Fällen aus Kunststoff und sind einfach im Haus verlegt. Eine Automatik erfasst permanent den Füllstand und sorgt für eine Nachspeisung mit Trinkwasser, sollte das Regenwasser aus dem Speicher aufgebraucht sein.
Die Speichergröße richtig dimensionieren
Der Praxiswert einer Regenwasser-Nutzungsanlage steht und fällt mit dem Speicher für anfallendes Niederschlagswasser. Die erforderliche Größe der Zisterne bzw. des Tanks hängt von der verfügbaren Dachfläche und der zu nutzenden Wassermenge ab. Geht man von einer Dachfläche von 120 Quadratmetern aus und berechnet einen jährlichen Niederschlag von 700 mm, wird eine Speichergröße von 3000 Liter benötigt. Ist das Speicherbecken komplett gefüllt und geht man von einem Haushalt mit vier Personen aus, die ca. 150 bis 160 Liter am Tag verbrauchen, reicht der Speichervorrat für etwa 18 Tage.
Wo kommt die Regenwassernutzung zum Einsatz?
Eine Anlage für die Gartenbewässerung kann jederzeit eingebaut und nachgerüstet werden. Gerade Altbauten greifen bei der Dachsanierung auf solche Systeme zurück. Umfangreichere Systeme zur Regenwassernutzung benötigen ein eigenes Leitungsnetz und sind daher nur bei Neubauten oder kompletten Gebäudesanierungen zu empfehlen. Das Regenwasser eignet sich hervorragend zum Wäschewaschen und für andere Verbrauchsstellen im Haushalt. Durch das weiche Wasser setzt sich in der Waschmaschine deutlich weniger Kalk ab und spart Waschmittel ein.
So läuft´s am besten – Profi-Praxistipps für Anlagen:
- Nur Wasser von sauberen Dächern sammeln
- Den Tank an einer möglichst kühlen Stelle und sonnengeschützt anordnen
- Das aufgefangene Regenwasser schon vor der Speicherung feinfiltern
- Für ungehinderten Überlauf sorgen
- Strikte Trennung zwischen Trink- und Brauchwasserleitungen einhalten
- Anlage bei Kommune und Wasserversorger anmelden (nicht nötig bei einfachen Garten-Regensammlern)
Einfache Systeme zur Regenwassernutzung
Mit „intelligenten“ Dachentwässerungssystemen kann man Regenwasser sammeln, ohne dass die Tonne überläuft. Leitungswasser wird so im Garten überflüssig. Das schont den Geldbeutel und ist gut für die Umwelt. Genau funktioniert das System folgendermaßen: Aus dem Fallrohr wird ein Stück herausgesägt und durch einen Regensammler ersetzt. Von dort fließt das Wasser über einen Schlauch – der bis zu fünf Meter lang sein kann – in die Regentonne. Die Tonne muss also nicht direkt am Fallrohr, sprich direkt am Haus stehen.
Das Ganze funktioniert jedoch nur, wenn zwei Höhenregeln eingehalten werden. Erstens muss die Ableitung für den Schlauch gleich hoch oder höher liegen als der Eingang in die Tonne und zweitens sollte der Zufluss mindestens sieben Zentimeter unter dem Rand installiert werden. Erreicht dann der Wasserstand die Höhe des Einleiters, versiegt der Wasserzufluss. Dank des Abscheiders fließt nun das Wasser ungebremst durch das Fallrohr ab und eine Überschwemmung wird verhindert. Benötigt man kein Gießwasser, wie z.B. im Winter, kann man das System mit einem Hahn auch manuell abstellen.
Bildquelle: Rheinzink