Ist eine regelmäßige Dachwartung eigentlich Pflicht? Das fragen sich viele Hausbesitzer. Wir haben die Antwort: [Weiterlesen]
Dach-Dichtheit
Frostschäden am Dach erkennen und beheben
Wie kommt es zu Frost- und Winterschäden am Dach? Die Hauptursache für Frostschäden am Dach ist die Kombination aus Kälte und Nässe. Mechanische Belastungen durch das Gewicht von Schnee und Eis sind eher die Ausnahme. Dementsprechend sind auch die unmittelbar witterungsexponierten Teile eines Daches, insbesondere Eindeckung und Dachentwässerung, stärker durch Frostschäden gefährdet als die geschützten Bauteile wie Dämmung und Dachstuhl.
Frost-Aufsprengungen:
Normalerweise halten Dachziegel problemlos zweistellige Minusgrade aus, auch wenn ihre Kapillaren naturbedingt etwas Feuchte aufnehmen. Anfällig für Frostschäden werden Ziegel allerdings, sobald sie Risse oder Sprünge in der Oberfläche aufweisen. Dann kann Taunässe ins Ziegelinnere eindringen, bei sinkenden Temperaturen zu sich ausdehnendem Eis gefrieren und den Dachziegel im Lauf der Zeit immer mehr aufspalten, so dass seine Dichtheit nicht mehr gewährleistet ist. Passiert das bei mehreren Ziegeln, können ernsthafte Nässeprobleme die Folge sein.
Lockere Ziegel:
In besonders schneereichen Wintern kann es zudem dazu kommen, dass nicht 100 % fest sitzende Dachziegel durch die zusätzliche, abwärts gerichtete Belastung verrutschen.
Verstopfte Dachrinne:
Eine andere Art des Frostschadens resultiert aus einer nicht funktionierenden Dachentwässerung. Ist die Dachrinne verstopft, tritt Tauwasser aus und gefriert an der Fassade. Das wiederum sorgt einerseits für unschöne Flecken, andererseits auch für Kältebrücken nach innen – was immer die Gefahr von Schimmelbildung mit sich bringt.
Wie erkennt man einen Frostschaden am Dach?
Von außen lässt sich ein Frostschaden – oder ein Defekt, der sich unter Umständen zu einem Frostschaden auswachsen kann – an Haarrissen der Ziegeloberfläche und Brüchen identifizieren. Das allerdings kann nur im Zuge einer gründlichen Außeninspektion erledigt werden.
Ein gravierenderes Indiz ist Wassereintritt im Gebäude selbst, erkennbar beispielsweise an dunklen Flecken im Deckenbereich oder dem Kamindurchgang. Dann ist höchste Eile geboten und eine zeitnahe Reparatur nötig.
Übermäßige Eiszapfenbildung an der Dachrinne wiederum weist darauf hin, dass hier eine Abflussblockade vorliegt, meist verursacht durch Laub, Moos und andere Verschmutzungen.
Was tun bei Frostschäden am Dach?
In den meisten Fällen sind bei substanziell intakten Dächern mögliche Defekte eher überschaubarer Natur. Hier vielleicht ein paar verrutsche Dachpfannen, da vielleicht ein gebrochener Ziegel. Da für Laien eine Erkennung von Schwachstellen kaum möglich ist, lohnt sich ein Frühjahrs-Dachcheck durch den Fachmann. Meist übernimmt diesen Job der Dachdeckerbetrieb vor Ort.
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Schadhafte Deckelemente reparieren oder austauschen
Am wichtigsten für den zuverlässigen Nässeschutz ist eine dichte, unbeeinträchtigte Dachfläche. Der Dachdecker kann schnell feststellen, ob bei kleinformatigen Deckungen Elemente verschoben, locker oder gebrochen sind – je nach Ausmaß werden schadhafte Teile dann repariert oder ausgetauscht.
Ein prüfender Blick auf die Dämmung
Zur Frühjahrskontrolle gehört auch, die Schräge von innen her gründlich in Augenschein zu nehmen. Feuchte Stellen an der Decke deuten auf Lecks in der Folie oder Defekte innerhalb der Dämmung hin. Diese sollten umgehend beseitigt werden, um die Dämmschicht funktionsfähig zu halten und eine Ausbreitung eingedrungener Nässe zu verhindern. Nur wenn alles trocken und dicht ist, bleibt die Dämmwirkung konstant.
Sogfältig überprüft werden auch die Anschlüsse am Kamin, ebenso an den Befestigungselementen der Satellitenschüssel und eventuell vorhandenen Kabeldurchgängen von PV-Anlagen.
Bildquellen: Gerhard Seybert (fotolia.com). Rathscheck Schiefer