Gebäude-Energieeffizienz

Wärmepumpe auf dem Dach und im Dachgeschoss

Kann man eine Wärmepumpe auf dem Dach oder im Dachgeschoss installieren? Ja – denn technisch gesehen ist das Dach ein hervorragender Standort für die Installation einer Luft-Wärmepumpe: Hier herrscht eine permanente Zirkulation der Umgebungsluft, was die Gewinnung von Heizenergie unterstützt und die Effizienz der Anlage steigert. Zudem kann die Dachmontage einer Wärmepumpe auch die eine oder andere Platzproblematik lösen, wenn es im Keller für eine zusätzliche Wärmepumpeneinheit zu eng wird. Das gilt nicht nur für Flachdächer, sondern auch für geneigte Dachformen.

Auch im Dachgeschoss selbst – beispielsweise im ausgebauten Speicherraum – ist die Installation einer Wärmepumpe möglich. Es gibt somit grundsätzlich drei Montageoptionen:

  • Variante 1: Installation der kompletten Wärmepumpe auf dem Dach mit nach innen durchgeführten Leitungen. Bei dieser Lösung ist es besonders wichtig, auf die Dichtheit der Anschlüsse und eine gute akustische Entkopplung zwischen Anlage und Dach zu achten.
  • Variante 2: Split-Wärmepumpe mit räumlich getrennter Außen- und Inneneinheit für Verdampfer und Verflüssiger. Zwischen diesen beiden Komponenten des Kühlkreislaufs können in der Regel problemlos 10 bis 20 Meter Leitungsentfernung liegen.
  • Variante 3: Eine Luft-Wärmepumpe wird als Monoblock-Einheit im Dachboden verbaut. Hier spielen ausreichende Belüftung und Dämmung eine große Rolle: Wärmepumpen kühlen aufgrund des hohen Durchsatzes (modellabhängig 3000 – 4000 m³ / Stunde) die Luft erheblich ab und benötigen deshalb genügend „Nachschub“ an Außenluft. Gegebenenfalls sind hier zusätzliche Einströmöffnungen im Dachbereich nachzurüsten.

Wärmepumpe auf dem Dach – die Anforderungen

Traglast von Dach und Decke prüfen:

Eine Wärmepumpe bringt eine zusätzliche Last aufs Dach. Je nach Modell sind das ab ca. 220 kg aufwärts, die sich auf geringer Standfläche verteilen. Deshalb ist es erforderlich, vorab die Statik des Gebäudes und die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion durch einen Fachmann begutachten zu lassen, z. B. durch den Energieberater oder den Dachdecker. Gerade bei Altbauten ist planerische Sorgfalt gefragt. Wenn eine Installation der Wärmepumpe auf dem Dach oder dem Dachboden nicht möglich ist, kommt alternativ eine Konsolenmontage an der Fassade in Betracht.

Schallschutz gewährleisten:

Wärmepumpen emittieren Luft- und Körperschall, also Geräusche und Vibrationen. Der Schallschutz, eine schwingungsreduzierende Aufstellung und der vorgeschriebene Mindestabstand zum Nachbargebäude müssen deshalb gewährleistet sein. Ebenso wichtig ist es zu verhindern, dass sich Schallwellen ins eigene Gebäude übertragen.

Auf die Ausrichtung achten:

Die Ausblasseite einer Wärmepumpe sollte nicht in die Richtung weisen, aus der normalerweise der Wind kommt – es könnte sonst kalte Luft in die Anlage zurückgedrückt werden.

Bildquelle: reimax16, AdobeStock

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