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Dach-Materialien
7 Fragen zu Baustoffen fürs Dach – Ziegel, Schiefer, Glaswolle und Zink
Rund um die Dachsanierung tauchen oft spannende Fragen auf, was die Materialien und ihre Eigenschaften angeht. Einige besonders häufige haben wir hier zusammengefasst und beantwortet. Mehr Details zu den einzelnen Themen und Baustoffen gibt es auf unseren Info-Seiten!
1. Wie lange hält ein Ziegeldach?
Bei einem Steildach mit Regelneigung und einer Deckung aus gebrannten Dachziegeln ist unter normalen Umständen problemlos eine Lebensdauer von 60 bis 80 Jahren möglich. Glasierte Ziegel können sogar bis zu 100 Jahre lang intakt bleiben. Die Nutzungsdauer einer Deckung mit Betondachsteinen kann mit ca. 40 bis 50 Jahren etwas kürzer ausfallen.
Mehr Informationen zu Dachziegeln hier.
2. Sind Ziegel hagelfest?
Starkwetterereignisse haben in den letzten Jahren statistisch zugenommen. Auch Hagelschlag ereignete sich häufiger und heftiger. Größere Hagelkörner können unter Umständen sogar Schäden an der Dacheindeckung verursachen. Bei Dachziegeln empfiehlt sich deshalb, auf Qualität und Sicherheit zu achten und ein für die regional zu erwartenden Belastungen geeignetes Modell einzusetzen: Ziegel sind nach Hagelwiderstandklassen (HW) klassifiziert. Die niedrigste ist HW 1, die höchste HW 5. Für besonders hagelgefährdete Regionen in Deutschland wird HW 4 im Allgemeinen als ausreichend angesehen.
Die Einstufung der Ziegel erfolgt nach definierten Labortests. HW 3 bedeutet beispielsweise, dass der Ziegel unter Sturmwerten den Einschlag von 30 mm – etwa mirabellengroßen – Hagelkörnern unbeschädigt übersteht und eine entsprechende Zertifizierung erhielt.
3. Ist Schiefer frostsicher?
Schiefer, der für die Dacheindeckung verwendet wird, ist definitiv frostsicher – andere Schieferarten nicht generell. Die Frostresistenz von Schiefer ist primär eine Qualitätsfrage. Für die Dacheindeckung werden nur Tonschieferarten verwendet, die tatsächlich „geschiefert“ sind, also hochdicht gepackt und mit paralleler Anordnung des Gesteinsgemenges. In diese kompakte Struktur kann sich ablaufendes Niederschlags- oder Tauwasser keinen Weg bahnen. Premium-Schiefer ist daher von Natur aus extrem wetterbeständig, was auch sehr niedrige Temperaturen mit einschließt.
4. Ist Glaswolle brennbar?
Glaswolleprodukte, wie sie z. B. für die Dämmung eingesetzt werden, zählen zu den mineralischen Baustoffen. Generell gilt Glaswolle, ebenso wie Steinwolle, als nichtbrennbar. Sie zählt nach DIN 4102 und EN 13501-1 in die Brandschutzklasse A1. Glaswolle brennt nicht selbst, enthält keine brennbaren Bestandteile und trägt nicht zur Rauchentwicklung bei. Somit eignet sie sich für effektiven vorbeugenden Brandschutz.
5. Wie umweltfreundlich ist Glaswolle?
Unter Nachhaltigkeitsaspekten ist Glaswolle als Baustoff mit positiven Eigenschaften anerkannt. Wie genau der ökologische Fußabdruck ausfällt, hängt unter anderem vom Hersteller und den Produktionsverfahren ab. Bis zu 80% der Glaswolle können aus Recyclingglas bestehen, dadurch werden entsprechend weniger Neuressourcen benötigt. Das Material selbst ist zu 100 % recycelbar. Da Glaswolle hochkomprimiert transportiert werden kann, sinken auch die in der Logistik anfallenden CO2-Emissionen.
6. Was ist der Unterschied zwischen Zink und Titanzink?
Titanzink unterscheidet sich von reinem Zink durch eine Beimischung von Titan und Kupfer. Die Mengen sind minimal (der Titangehalt liegt bei etwas über 0,1%), der Effekt jedoch beträchtlich: Während reines Zinkblech nur bedingt formbar ist und bei Verwindung leicht bricht, verfügt Titanzink über eine hohe Flexibilität und Biegsamkeit.
Mehr Informationen zu Titanzink hier.
7. Ist Titanzink kratzfest?
Beispiel Regenrinne: Bei der Montage oder der Reinigung können an der Oberfläche von Titanzinkprodukten durchaus kleinere Kratzer entstehen, wie bei anderen Materialien auch. Auf Titanzink verschwinden diese jedoch im Lauf der Zeit von selbst. Das Material bildet unter Wettereinfluss eine selbstregenerierende Patina aus, die kleinere Defekte ausgleicht. Titanzink zählt deshalb zu den metallischen Baustoffen, die ohne jegliche schützende Beschichtung auskommen.
Bildquellen: Rathscheck Schiefer, Rheinzink, Wienerberger